Donnerstag, 27. Dezember 2012

Sozialrecht: GdB - Grad der Behinderung

Wonach bestimmt sich der Grad der Behinderung und wann kann ein kranker Mensch einen Antrag stellen? Ist krank gleich behindert?
Fragen, die im Zusammenhang gerne gestellt werden.

Der Grad der Behinderung bestimmt sich nach der Funktionsbeeinträchtigung.
Nein, krank und behindert sind keine Synonyme!

Oft geht es darum, ob ein alter Mensch, der jedenfalls aktuell unter einer Erkrankung leidet, deshalb einen Schwerbehindertenausweis bekommen kann.

Den begehrten Ausweis gibt es nur mit einer Behinderung, nicht lediglich mit einer Erkrankung. Eine Erkrankung ist nicht gleichzusetzen mit einer Behinderung. Eine Behinderung ist - wie gesagt - eine Funktionsbeeinträchtigung. An dieser Stelle kommt üblicherweise das Argument, dass der alte Mensch ja durch seine Krankheit beeinträchtigt sei und nun körperlich nicht mehr so könne wie vorher. Auch das, muss man leider so sagen, ist bei einer Erkrankung normal.
Bei einer Behinderung geht es darum, dass der Mensch im Vergleich zu anderen Menschen seines Alters, im Vergleich zum Normalzustand, nicht altersgemäß eingeschränkt ist, sondern eine Funktionsbeeinträchtigung besteht, die eben nicht altersüblich ist, sondern über die altersüblichen Einschränkungen hinaus geht. Diese Funktionsbeeinträchtigung darf aber nicht nur vorübergehend bestehen, also nicht auf Grund einer Erkrankung, die wieder ausheilt, womit die Funktionsbeeinträchtigung auch wieder verschwindet, sondern sie muss dauerhaft bestehen. Die Grenze zur Dauerhaftigkeit ist die regelmäßig in verschiedenen Bereichen herangezogene 6-Monats-Grenze.

Die 6-Monats-Grenze ist in der Medizin u.a. die Chronifizierungsgrenze. Wenn eine Erkrankung chronifiziert ist, kann eine auf Grund dessen bestehende Funktionsbeeinträchtigung auch dazu führen, dass ein GdB anerkannt wird.

Den Antrag stellen Sie bitte möglichst beim Versorgungsamt. Damit es so schnell wie möglich geht, fügen Sie bitte alle relevanten medizinischen Unterlagen bei. Bitten Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin darum, Ihnen alles entsprechend zur Verfügung zu stellen.

Und wenn Sie Fragen haben, sind wir gerne für Sie da.

 

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