Montag, 7. Mai 2012

Mobbing

DER SPIEGEL titelte am 16.04. "Mobbing - Der Feind in meinem Büro" und stellte aktuelle Zahlen vor: 1,8 Millionen Mobbingbetroffene in Deutschland, 2,3 Millionen Kosten durch Mobbing, die deutschen Unternehmen entstehen, 20 % aller Suizidfälle, sollten uns zu denken geben.

Unter anderem hat DER SPIEGEL ein entscheidendes Problem der Mobbingthematik aufgegriffen: "Mobbing lässt sich schwer messen" heißt es dort. Und angesprochen wird im selben Satz, dass "sich die Mobbing-Definitionen und -Messmethoden je nach Studie unterscheiden".

Ein wesentliches Problem ist, dass alle über Mobbing sprechen, aber nicht zwingend alle über Dasselbe reden. Wer meint was mit "Mobbing"?

Umgangssprachlich meint jeder etwas anderes und zugleich "alles Mögliche" mit "Mobbing".
In den Sozialwissenschaften, die glücklicherweise in diesem Bereich forschen, hängt es von der jeweiligen Versuchsanordnung ab, ob es um Mobbing im Sinne der entsprechenden Studie geht.   
Und am Ende stehen im Arbeitsleben die Mediziner, die diagnostizieren und helfen sollen, und die Juristen:
Der medizinische Katalog (ICD 10) enthält nicht die explizite Diagnose "Mobbing".
Und die Juristen sind sich nicht immer einig, ob nun Mobbing vorliegt oder nicht. Es gibt Gerichtsentscheidungen mit Definitionen, die viel Raum zur Bewertung lassen, die Versuchsanordnung Leymanns wird noch immer zur Bewertung herangezogen. - Und wer bewertet? Im Mandantengespräch der Anwalt, im Gerichtssaal der Richter. Ob es zum Prozess kommt, muss sorgfältig überlegt werden, unter Abwägung von PRO und CONTRA, insbesondere Beweisfragen sind vorher zu klären.


Und wie findet man den richtigen Anwalt? Die fachliche Qualifikation kann man erfragen. Wichtig ist aber: Die Chemie muss stimmen.

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