Donnerstag, 15. August 2013

Personalplanung - aus einem aktuellen Anlass

Sehr geehrte LeserInnen,

die Bahn hat Probleme - diesmal in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz:
Zu wenig Personal, Behinderungen im Zugverkehr.

Einer der Artikel dazu:
http://www.welt.de/wirtschaft/article119031275/Jetzt-mischt-sich-die-Kanzlerin-bei-der-Bahn-ein.html
Wenn sich sogar die Bundeskanzlerin darum kümmert, dann liegt das nicht nur daran, dass Mainz eine Landeshauptstadt ist, sondern dann handelt es sich um ein größeres Problem.

Die Personalplanung soll 2014 besser werden.

Personalplanung lautet das Stichwort. Personalplanung wird heute insbesondere von betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten beeinflusst.

Einige ausgewählte arbeitsrechtliche Stichpunkte dazu:
Arbeitszeit, Überstunden, Urlaub, Urlaubssperre, Arbeitsunfähigkeit, Entgeltfortzahlung.
Weitere Folgestichworte: BEM, Kündigung.

Arbeitsrechtlich betrachtet ist es - freundlich formuliert - eher schwer verständlich, dass nicht genug Personal da ist.

Die Welt berichtet, dass von 15 Stellwerk-Fahrdienstleitern fünf erkrankt und drei im Urlaub seien, vgl. http://www.welt.de/wirtschaft/article118900623/Bahn-Mitarbeiter-sollen-ihren-Urlaub-abbrechen.html . Wenn so viele Mitarbeiter aus einem Bereich nicht anwesend sind, wenn der Krankenstand so hoch ist, kann das Zufall sein, vielleicht würden aber auch Maßnahmen am Arbeitsplatz helfen. Nach Aussagen der Gewerkschaft seien konzernweit acht Millionen Überstunden und neun Millionen Stunden ausstehender Urlaub aufgelaufen, vgl. http://www.welt.de/wirtschaft/article119040224/Bahn-verspricht-voellig-neue-Personalplanung-fuer-2014.html .

Die Probleme sind sicherlich nicht einfach in den Griff zu bekommen, aber irgendwo muss man anfangen.

Eines ist deutlich zu beobachten: Wenn Mitarbeiter nicht ausgelastet oder überlastet sind, unter- oder überfordert sind, zu lange keinen Erholungsurlaub bekommen, sich am Arbeitsplatz sehr unwohl fühlen, dann führt das zu erhöhten Arbeitsunfähigkeitszahlen.

Fazit: "Der Mensch als Ansatzpunkt, nicht die Maschine" wäre ein tauglicher Einstiegsgedanke. Natürlich rechnet jeder Arbeitgeber mit den Kosten eines Arbeitsplatzes. Aber wenn Arbeit krank macht, dann steigen die Arbeitsplatzkosten nur völlig unnötig. Menschen sind eben doch keine Maschinen.

Die rechtlichen Grundlagen dafür gibt es. Sie anzuwenden und miteinander mehr Erfolg zu haben gilt es umzusetzen.

Wünsche Ihnen einen erfolgreichen Wochenabschluss.
Ihre
Nathalie M. Brede
Rechtsanwältin
Fachanwältin für Arbeitsrecht


  

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